Wie kann man Gewerbegebiete flächeneffizient gestalten und sowohl den Anforderungen der Wirtschaft als auch den Bedürfnissen der Gesellschaft gerecht werden? Im Fokus des Online-Seminars „Gewerbeentwicklung in der Nordoberpfalz – effizient auch in der Fläche" standen innovative Ansätze und inspirierende Best-Practice-Beispiele, die zeigen, wie Gewerbeflächen zukunftsfähig identifiziert und genutzt werden können. Unter den rund 75 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der Veranstaltung des Flächensparmanagements der Regierung der Oberpfalz waren neben Vertretern aus den Planungsbüros und Bauverwaltungen auch zahlreiche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister.
Welche Vorteile sich für die Gemeinden und die Unternehmen bieten können, wenn man die der Gewerbeentwicklung in einer Region interkommunal denkt, darüber berichteten Stefan Härtl vom Landratsamt Neustadt a.d. Waldnaab, Florian Rieder, Leiter Geschäftsstelle Nordoberpfalz der IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim und Uwe Mantik von der CIMA Beratung + Management GmbH. Sie stellten die bisherigen zentralen Ergebnisse der Gewerbeflächenpotentialanalyse für die Nordoberpfalz vor, die vom Regionalmanagement des Landkreises Neustadt a.d. Waldnaab im Rahmen der Sonderförderung Flächensparen beauftragt wurde. Dabei wurden die Entwicklungsmöglichkeiten für die beiden Landkreise Tirschenreuth, Neustadt a.d. Waldnaab und für die kreisfreie Stadt Weiden bis 2040 untersucht, auch unter dem Gesichtspunkt vorrangig Innenentwicklungspotentiale zu nutzen und den Flächenverbrauch zu reduzieren. Ziel sei eine Standortsicherungsstrategie mit Augenmaß und Flächeneffizienz statt Konkurrenz. Ganz nach dem Motto „nicht jede Kommune muss alles allein leisten – aber gemeinsam kann die Region viel gewinnen“.
Ein gutes Beispiel, wie sich ein Unternehmen dynamisch und zugleich flächenbewusst entwickeln kann, stellte Werner Lang von der BHS Corrugated Maschinen- und Anlagenbau GmbH vor. Das Unternehmen hat sich in seiner 300jährigen Geschichte zum Weltmarktführer in der Produktion von Wellpappenanlagen und Riffelwalzen entwickelt. Der Firmenstammsitz im Weiherhammer in der Nordoberpfalz wurde ständig weiterentwickelt. So wurde z.B. das Gelände eines insolventen Eisengussunternehmens rückgebaut und mit in den Standort integriert. Auf der gewonnenen Fläche entstand eine neue Montagehalle sowie ein „Life Cycle Building“ für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ein ehemaliges Bestandsgebäude wurde in ein Technologiezentrum umgewandelt. Mit einem eigenen Energiekonzept hat sich das Unternehmen zudem das Ziel gesetzt bis 20230 ein CO2 neutraler Produktionsstandort zu werden.
Patrick Dichtler und Markus Roth, die beiden Flächensparmanager an der Regierung der Oberpfalz, gaben einen Überblick über weitere gute Beispiele zur flächeneffizienten und interkommunalen Gewerbeentwicklung in der Oberpfalz. Darüber hinaus informierten sie über die „Sonderförderung Flächensparen“ im Rahmen des Regionalmanagements. Auch die Gewerbeflächenpotentialanalyse in der Nordoberpfalz ist ein Projekt, das über die Sonderförderung Flächensparen der Förderrichtlinie Landesentwicklung – Regionalmanagement unterstützt wird.
Weitere Informationen zu den Vorträgen finden Sie auf der Webseite des Flächensparmanagements an der Regierung der Oberpfalz unter „Veranstaltungen und Aktuelles“.
