Passend zum von der Bayerischen Staatsregierung ausgerufenen „Monat des Flächensparens“ beschäftigt sich das Bündnis zum Flächensparen mit der flächeneffizienten und nachhaltigen Gewerbeentwicklung. Dabei bietet zunächst Martina Stengel, IHK Nürnberg für Mittelfranken, einen Einblick in die effiziente und nachhaltige Flächenentwicklung in Mittelfranken. Eines der vielen Instrumente stellt der „IHK-Immobilienpreis Mittelfranken“ dar. Dieser würdigt regionale Projekte der Immobilienwirtschaft, die neue Konzepte der Gewerbeentwicklung umsetzen. Frau Stengel präsentiert zahlreiche Best-Practice-Beispiele und motiviert die Teilnehmer zu mutigen Entscheidungen sowie Kompromiss- und Kooperationsbereitschaft.
Wie gute Beispiele aussehen können, zeigte ebenfalls Johannes Ernst von der steidle architekten GmbH. Direkt vor Ort, mit Blick auf das Werksviertel, konnten die Teilnehmer die Mischung verschiedener Nutzungen wahrnehmen: Gewerbe Hand in Hand mit Freizeiteinrichtungen, Kreativen Räumen und Wohnbebauung. Von Hotelgewerbe, über Dienstleistungen bis hin zu Handwerk herrscht im Werksviertel eine bunte Mischung. Darüber hinaus wurden bei der Sanierung alte Baustrukturen, wie das Pfanni-Kartoffelsilo, erhalten und mit innovativen Ideen kombiniert. So kann man im alten Silo klettern und übernachten, oder auf dem Dach des Werk 3 Schafe beobachten. Abschließend zeigte das ebenfalls von steidle architekten umgesetzte Projekt „Campus Kirchheim“, wie diese Leitgedanken der Nutzungsmischung auch auf das (Stadt-)Umland im kleineren Maßstab übertragen werden können.
Im Kontrast zu dieser doch sehr urban geprägten Fläche steht die Gemeinde Eurasburg. Hier zeigt Moritz Sappl, Erster Bürgermeister der Gemeinde Eurasburg, auf, wie im ländlichen Raum Nahversorgung und barrierefreies Wohnen gemeinsam umgesetzt werden kann. Im Zuge des Vorhabens „Loisach-Hof“ wurde im Ortskern ein Vollsortimenter angesiedelt, der sich zum neuen Treffpunkt der Gemeinde entwickelt hat. Das Bauwerk integriert sich aufgrund seiner Holzverkleidung in das Ortsbild und bietet die Fläche für zwei Mehrfamilienhäuser sowie vier Doppelhaushälften.
Die anschließende Diskussion nutzten die Teilnehmer, um Fragen zu stellen sowie konkrete Umsetzungsmöglichkeiten und -hemmnisse anhand der vorgestellten Projekte zu diskutieren. Dabei zeigen die zahlreichen Praxisbeispiele aus ganz Bayern, dass eine flächeneffiziente und nachhaltige Gewerbeentwicklung möglich ist. Aufgrund des hohen Interesses wurden seitens der anwesenden Expertinnen und Experten weitere Veranstaltungen zur vertieften Auseinandersetzung mit den zahlreichen Aspekten nachhaltiger Gewerbeentwicklung angeregt.
Fotos: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie